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Tadschikistan-Fahrt im Juni 2015

 Krankenstation von Basid   Die neue Untersuchungsliege   Das kleine Wasserkraftwerk   Einkaufen  
 Dorfleben   Leute   Trekking in der Umgebung   Verkehr 

Es schien nur kurze Zeit vergangen, seit wir das letzte Mal in Basid gewesen waren, und doch waren es sieben Monate. In der Zwischenzeit hatte das Dorf einen schneereichen Winter erlebt. Die letzten Schneefälle auf den Bergen gab es ungewöhnlicher Weise noch Ende Mai, als wir schon vor Ort waren. Die Dorfbewohner äußerten dann die Befürchtung, dass der Sommer viele Überschwemmungen bringen wird – wenn nicht nur die Gletscher schmelzen, sondern auch der ganze Schnee. Die Befürchtung hat sich bewahrheitet – uns wurde im Juli geschrieben, dass die Straßen ins Bartang Tal teilweise wegen Überschwemmungen nicht passierbar sind.

Der Ausbau der Krankenstation schreitet voran

Die freien Tage hatten die Bewohner von Basid genutzt, um dank des neuen Mobilfunknetzes Verwandte und Bekannte das Tal rauf und runter zu informieren, dass wir im Lande sind. Die Überraschung in den ersten Tagen nach unserer kleinen Trekkingtour – bis zu hundert Menschen, die vor der Krankenstation warteten, sich drängten, ungehalten wurden, wenn sie nicht drankamen. Die Krankenschwestern sperrten alle Leute vor das Haus, aber trotzdem verließen wir die Räume teilweise durch das Fenster – aus Angst festgehalten zu werden.

Während unserer kleine Wanderung hatte der Schreiner vor Ort begonnen, einen neuen Raum instand zu setzen und bis zu unserer Rückfahrt war alles erledigt bis auf den Bodenbelag und den Anstrich – und ein Bett für unseren Kollegen, der 16 km (1 Stunde mit dem Auto) von Basid entfernt wohnt und nur an Wochenenden nach Hause fährt. Seine Autoreifen muss er täglich mit der Hand aufpumpen, Profil haben sie keines mehr. Wir haben ihm zwei neue finanziert, damit er im Winter nicht in den Bartang rutscht.

Der Direktor der Schule bat uns, wenn möglich neue Eingangstüren zu bezahlen. Bei Temperaturen im Winter bis unter minus 20 °C und undichten Türen sind die Räume nur schwer beheizbar. Wir gaben ihm das Geld für drei neue Eingangstüren, die in den Sommerferien eingebaut werden werden.

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Die neue Untersuchungsliege

Aber zurück zum Mai – wir hatten eine Universalliege in Deutschland bestellt, die schon nach Dushanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan geliefert worden war. Dort mussten sie wir mit einigem Aufwand aus dem Zoll auslösen, konnten sie aber nach einigen Bemühungen doch auf dem Autodach mit nach Basid nehmen. Unser Kollege, Mamdior, erwartete uns schon in der Krankenstation, zusammen mit einer jungen Kollegin, Dascha, die seit einiger Zeit für Verhütung und Impfung zuständig ist und von der Aga Khan Foundation finanziert wird (deshalb wird sie auch besser bezahlt als Mamadior, der von der Regierung angestellt ist). In der ersten Woche sahen wir am Morgen verschiedene Patienten und nachmittags übten wir mit Mamadior und Dascha Untersuchungen mit dem Ultraschall und dem Labor. Mamadior hat das letzte Jahr viele Sonographien durchgeführt – seine anatomischen Kenntnisse sind hervorragend, er war in Anatomie der beste Student seiner Jahrgangsstufe.

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Auch beim Wasserkraftwerk hat sich einiges getan.

Das Wasserkraftwerk soll endlich im Oktober fertig gestellt werden, die Räumlichkeiten dafür sind schon umgebaut. Das Gebäude ist wunderbar hellblau gestrichen – und nachdem anscheinend noch Farbe übrig war, wurden auch die alte Turbine und der alte Generator neu angestrichen. Sieht auf jeden Fall netter aus, auch wenn das alles nicht besser funktioniert. Einen Tag gab es keine Ultraschalluntersuchungen und kein Labor, da es keinen Strom gab.

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Einkaufen in Duschanbe

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Dorfleben

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Leute

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Trekking

Nach einer Woche gingen wir für drei Tage in die Berge, um unserem Bedürfnis nach Erholung nachzugeben, und um unseren Kollegen auch die Möglichkeit zu geben, ein paar Tage auszuruhen. Wir wollten zwei verschiedene Schäferplätze besuchen. Der erste Tag bot als Überraschung einen Zeltplatz eingequetscht zwischen Felsen, ohne eine Wasserstelle und heftige Regenfälle in der Nacht. Am Morgen dann Schnee ein paar Meter höher, dafür aber überraschend ein Schneefeld  zum Wasser schmelzen, und Regenwasser zum Trinken. Wir hatten für den weiteren Weg zwar eine Karte, aber die besten Wegmarkierungen waren alter Eselskot. Steinmänner gab es  - wie auch oft bei uns – viele in alle Richtungen. Immer wieder konnten von etwa 4000m auf Basid hinuntersehen. Außerdem erkannten wir zum ersten Mal, von wie hohen Bergen Basid umgeben ist. Das Bartang Tal ist zu eng, um die Gipfel dahinter erkennen zu können. Der neue Zeltplatz war wunderschön, am Wasser gelegen, mit schöner Morgensonne. Nachts hielt uns ein starker Sturm lange wach – und am Morgen kam eine Yakherde zu „ihrer“ Wasserstelle. Wir waren eindeutig die Eindringlinge. Nachdem einige Jungtiere mit ihren Müttern in der Herde waren, beschlossen wir, schnell das Feld zu räumen. Eine steile Schuttreise und ein kilometerlanges Tal brachten uns zur Hauptstraße durch das Bartang Tal. Dort kam bei dem 4 Stunden langen Rückweg nach Basid in praller Sonne leider kein einziges Fahrzeug vorbei, Autostoppen war nicht möglich.

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Verkehr

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Zweieinhalb Wochen waren sehr kurz, im Laufe von fünf Jahren sind die Leute von Basid zu unseren Freunden geworden. Der Abschied tut weh, auch wenn wir wissen, dass – Inshallah – wir wieder kommen werden. Für das kommende Jahr im September – unserer nächsten Reise – wurde uns ein Konzert von lokalen Musikern versprochen. Wir freuen uns schon darauf – und laden alle ein, mit uns in den Pamir zu fahren, zum Trekken, Abspannen auf dem Tapchan, um Leute kennenzulernen, andere Kulturen zu erfahren, eine fremde und doch gar nicht fremde Bergwelt zu sehen und die besten getrockneten Aprikosen, die wir kennen, zu probieren. Und vielleicht auch ein bisschen das Herz an die Menschen und das Land zu verlieren.

Gisela Bondes