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LEBEN IN TAJIKISTAN IM PAMIR
EIN BILDERVORTRAG VON GISELA BONDES

Pfarrhaus Christuskirche, 25. Oktober 2012

Bondes TajikistanTajikistan im Pamir – ein fremdes Land, fern und faszinierend zugleich und mit der harten Realität eines Grenzstaates zu Afghanistan konfrontiert, davon erzählte Gisela bei der Gruppe „Tee-nach-7“. Gisela Bondes hatte schon zweimal den Osten Tajikistans besucht, Gorno-Badakhshan, das fast doppelt so groß ist wie die Schweiz und den ganzen Pamir umfasst. Mangel an Holz, Strom, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung prägen das Leben der Menschen. Die hohe Arbeitslosigkeit zwingt einen unglaublich großen Anteil der Bevölkerung, als illegale Fremdarbeiter in Russland den Lebensunterhalt für die Familien zu verdienen. Durch die über 1000 km lange Grenze zu Afghanistan leiden die Dörfer zudem unter der allgegenwärtigen „Terroristen-Suche“. Gerade zwei Wochen nach dem Besuch von Gisela Bondes wurde die Stadt Khorog willkürlich beschossen, wie ein Film auf YouTube zeigte. Dabei sind die Menschen in diesem Gebiet Ismailiten, mit dem Imam Aga Khan als religiöses Oberhaupt, der einen friedlichen und lebensfreundlichen Islam vertritt und z. B. dafür Sorge trägt, dass die alten Weisheitslehren und Gedichte islamischer Schriftsteller in den Schulen weitergegeben werden. (Gisela Bondes brachte Beispiele der wunderschönen Verse mit.) Auch die Mädchen und Frauen haben hier selbstverständlich Zugang zu Schule und Ausbildung.

Gisela Bondes und ihr Mann Peter konnten u. a. im Krankenhaus des Bartang-Tales mitarbeiten sowie ein Kletterprojekt mit der Jugend des Tales initiieren. Sanfter Tourismus wäre eine willkommene Einkommensquelle für die Menschen in dem abgelegenen Tal, deren größtes Gut die unglaubliche Schönheit der umliegenden Berge ist. Der Inhalt des Spendenkörbchens ging an diesem Abend an Gisela Bondes, die für das kommende Jahr wieder eine Hilfsaktion für das Tal in Tajikistan plant. Das ist Hilfe, die bei den Menschen vor Ort ankommt. Und gelebte Völkerverständigung.

Ursula Kühlewind