Tadschikistan-Fahrt im September 2014
Bilder: Krankenstation von Basid Das kleine Wasserkraftwerk Landschaft und Trekking in der Umgebung
Der Pamir, diesmal im Herbst. Die Anfahrt nach Basid wird jedes Jahr etwas besser, die Straße nach Khorog ist ein Stück weiter asphaltiert worden, die Schlaglöcher sind noch nicht zurück. Leider hat sich das Fahrverhalten der Tadschiken nicht geändert, sie fahren weiterhin mit Vorliebe auf der linken Seite der Straße (bei offiziellem Rechtsverkehr) aber durch die besseren Straßen bei deutlich höheren Geschwindigkeiten. Wir sind uns noch nicht sicher, ob uns die alten kaputten Straßen mit den erzwungenen niedrigeren Geschwindigkeiten nicht doch mehr zugesagt haben.
Die Straße ins Bartangtal hat sich nicht verändert, der Zustand schlecht wie immer.
In Basid wird das kleine Wasserkraftwerk langsam weitergebaut. Das Turbinenhaus ist vergrößert worden, der Kanal zur Turbine gesäubert, repariert und in den letzten 30 Metern betoniert. Das Fallrohr ist wieder abgedichtet. Im Frühjahr 2015 soll dann aus der Schweiz eine neue Turbine geliefert werden, ein Ingenieur sie begleiten und die Leute vor Ort im Umgang mit ihr schulen. Unser Verein hat sich an der Bezahlung der Turbine beteiligt.
Die große Veränderung in Basid ist, dass man dort seit Anfang September telefonisch über Mobiltelefon erreichbar ist. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie sich dadurch evtl. das Gemeindeleben verändern wird. Wir stehen jedenfalls seitdem in SMS Kontakt mit unserem Kollegen in Basid.
Die Krankenstation hat von der Regierung ein neues Dach bekommen. Wir haben den Ausbau von zwei Zimmern incl. neuer Fenster und neuer Türen finanziert. Jetzt besitzt die Krankenstation einen Ultraschallraum und ein kleines Labor. Aber was hilft Ultraschall und Labor, wenn niemand damit umgehen kann. Unsere Hauptarbeit bestand in diesem Jahr darin, unseren Kollegen in Basid, Mamadior, anzulernen. Innerhalb von knapp 3 Wochen konnte er gut mit den Geräten umgehen, wobei ihm das Labor mehr Probleme bereitete als der Ultraschall. Das tragbare Ultraschallgerät war uns großzügig von unseren ärztlichen Kollegen überlassen worden, die Laborgeräte von Sysmed. Wir bedanken uns nochmals herzlich auch im Namen der Menschen in Basid für die großzügige Unterstützung – und das auch bei all den Menschen die uns finanziell bei unserer Arbeit unterstützt haben.
Mamadior ist sehr stolz, eines von drei Ultraschallgeräten in Gorno-Badakhshan zu benutzen, die zwei anderen sind in Khorog und Rushan. Er war äußerst bemüht, so viel als möglich zu lernen. Wir haben ihm auch noch ein kleines 10 seitiges „Buch“ über die Benutzung der mitgebrachten Medikamente geschrieben. Seine Kenntnisse über moderne Arzneimittel sind nicht sehr groß – aber sein Wissensbedürfnis enorm. Im nächsten Jahr werden wir ihm weiter bei der Benutzung des Ultraschalls helfen, ihm wieder Medikamente mitbringen und vielleicht – da jetzt mehr Patienten ihn aufsuchen – sein mageres Gehalt von 50 $ im Monat etwas aufstocken. Sonst muss er seine Landwirtschaft zu sehr vernachlässigen und bekommt Probleme mit der Finanzierung des Lebensunterhaltes.
Die letzte Woche gingen wir trekken, in einer immer wieder grandiosen und beeindruckenden Landschaft.
Gisela Bondes