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Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 24. Februar 2017:

37 000 Euro an Spenden gesammelt

Jahreshauptversammlung der Pamir-Hilfe: Engagement im Bartang-Tal –
Neue Krankenstation in Basid nimmt Formen an

Schönau am Königssee – Die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung im tadschikischen Bartang-Tal hat sich der Berchtesgadener Verein Pamir-Hilfe auf die Fahnen geschrieben. Dass der Verein dabei ein gutes Stück voran gekommen ist, war auf der Jahreshauptversammlung am Mittwoch in Schönau am Königssee zu erfahren. Vor allem die neue Krankenstation im Dorf Basid nimmt allmählich Formen an.

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Es war ein starker Rückschlag für den Helferkreis rund um das Berchtesgadener Ärztepaar Gisela und Peter Bondes, als im Dezember 2015 ein Erdbeben einen Großteil der Infrastruktur in Basid, aber auch im restlichen Bartang-Tal zerstörte. Auch die Krankenstation, die in den Monaten zuvor in erster Linie mit Spenden aus dem Berchtesgadener Land saniert worden war, glich einer Ruine. Dass man sich von dem herben Rückschlag nicht entmutigen ließ, sondern mithilfe des Vereins Pamir-Hilfe gleich einen Neubau an anderer, sicherer Stelle in Angriff nahm, erwies sich als der richtige Weg. »Der Rohbau steht bereits, die Männer sind ganz heiß darauf, weiterbauen zu können«, wusste 1. Vorsitzender Peter Bondes auf der Jahreshauptversammlung zu berichten.

Um dem Projekt wieder neuen Anschub zu verleihen, wird Bondes im April wieder nach Tadschikistan reisen. »Ich werde wohl den Aufbau der Dachkonstruktion überwachen«, erläuterte der Arzt. Das Dach sollte dann während des Sommers fertig werden und auch die Fenster können demnächst eingebaut werden. Nach und nach will man die Krankenstation dann ausbauen, dafür wird das Ehepaar Bondes im August erneut vor Ort sein und wiederum Medikamente mitbringen. Im Jahr 2018 wird die Krankenstation dann wohl in Betrieb gehen.

Mit Freude blickte Peter Bondes auch auf den großen Hilfstransport per Lkws von Berchtesgaden nach Basid zurück. Krankenbetten, Ultraschallgeräte, Computer, Medikamente und anderes hatte man ins Bartang-Tal gebracht. »Alles ist gut angekommen«, freute sich Bondes. An Material mangelt es also aktuell nicht. »Aber leider haben wir noch keinen Raum, in dem wir alles anwenden können«, so Bondes. Auch mit der Stromproduktion funktioniert nicht alles so wie gewünscht. Das kleine Wasserkraftwerk mit Turbine ist aktuell wieder einmal defekt. Peter Bondes will deshalb im April vor Ort zwei Aggregate erwerben, damit zumindest ein wenig elektrische Energie vorhanden ist.

Schnell hat es sich in den letzten Jahren im gesamten Bartang-Tal herumgesprochen, dass ein Berchtesgadener Verein ein Hilfsprojekt gestartet hat und immer wieder einmal kompetente Ärzte anwesend sind. Die Sprechstunden sind dann auch regelmäßig extrem gut besucht. Auch der Wunsch auf Unterstützung in anderen Dörfern des Bartang-Tals wurde immer größer. Der Verein hat deshalb am Mittwoch in seiner Satzung weitere Vereinszwecke aufgenommen. Man strebt nun offiziell auch die Verbesserung der hygienischen Situation und der Wasserversorgung sowie die Unterstützung der Bevölkerung nach dem Erdbeben an. So wird man künftig beispielsweise die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit unterstützen, die zum Zwecke der Tourismusförderung im Bartang-Tal Toiletten bauen will.

Mithilfe zahlreicher Spender hat der Verein Pamir-Hilfe im vergangenen Jahr über 37 000 Euro eingenommen. Für Hilfsprojekte ausgegeben wurden über 31 000 Euro. Das berichtete Kassenwartin Gisela Bondes, deren Arbeit von Kassenprüferin Dorothee Schiegnitz gelobt wurde. 1. Vorsitzender Peter Bondes, sein Stellvertreter Dr. Simon Wagner und Kassenwartin Gisela Bondes erhielten deshalb einstimmige Entlastung vonseiten der Mitglieder.

Die Bilder, die Gisela und Peter Bondes den Mitgliedern schließlich noch zeigten, beleuchteten nicht nur die schwierigen Lebensverhältnisse, unter denen die Bevölkerung in dieser bettelarmen Region zu leiden hat. Sie zeigten auch die Schönheit der bis zu 7 000 Meter hohen Gebirgswelt im Pamir, die die Berchtesgadener bei ihren Besuch stets ein wenig erkunden.

Ulli Kastner