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Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 03. März 2020:

Jahreshauptversammlung des Vereins Pamir-Hilfe:

Im April Startschuss für Kindergartenbau

Berchtesgadener Verein will auch Wasserversorgung in Basid verbessern

IMG 1684aSchönau am Königssee – Mit großer Zielstrebigkeit nimmt der Berchtes­gadener Verein Pamir-Hilfe sein neues Projekt in Tadschikistan in Angriff. Nach Fertigstellung der Krankenstation in der Ortschaft Basid soll im Bartang-Tal nun ab April ein neuer Kindergarten entstehen. Darüber berichteten 1. Vorsitzender Peter Bondes und Kassierin Gisela Bondes, treibende Kräfte des Vereins, am Mittwoch auf der Jahres­haupt­ver­sammlung.

»Die Krankenstation ist fertig, sie ist eingerichtet und in Betrieb«, berichtete Peter Bondes den Vereinsmitgliedern. Man hat die Station an die Regierung übergeben, weil der Verein dann nicht für Personal und Unterhalt des Gebäudes aufkommen muss. Im Vertrag ist aber auch festgehalten, dass sämtliches Inventar dem Verein gehört und »nicht einfach verschwinden darf«. Nun geht es allerdings noch darum, die Einheimischen mit der Organisation einer Krankenstation vertraut zu machen. Und doch haben die Bewohner im Bartang-Tal noch ein sehr großes Problem: die Wasser­ver­sor­gung. Zwar gibt es im Fluss Bartang ausreichend Wasser, das ist allerdings durch den Sand stark belastet, man spricht von nicht filterbarer »Gletschermilch«. Und die schlechten hygienischen Verhältnisse kommen noch dazu. So macht man sich im Verein Pamir-Hilfe aktuell Gedanken, wie man die Verhältnisse verbessern kann. Das gilt auch für die Stromversorgung, denn das sandige Wasser zerstört nach und nach die Turbinen im Kraftwerk. Weiter ist man allerdings schon mit den Plänen für den geplanten Kindergarten, den sich die Bewohner gewünscht haben. »Die Baugenehmigung ist bereits vorhanden«, sagte Peter Bondes. Neun Arbeiter aus dem Ort wird der Verein beim Neubau beschäftigen, Es sind dieselben, die auch die Krankenstation vorangetrieben haben. »Jeder von ihnen bekommt dafür 200 Dollar im Monat. Damit haben mehrere Familien im Dorf in dieser Zeit ein gutes Einkommen«, betonte Gisela Bondes. Ende April will das Ehepaar Bondes wieder nach Tadschikistan reisen, dann sollte der Startschuss für den Neubau bereits erfolgt sein.

Man rechnet mit Kosten von rund 40000 Euro. Leider war eine Finanzierung durch die »Sternstunden« des Bayerischen Rundfunks nicht möglich, weil es dafür eine akkreditierte Hilfsorganisation vor Ort gebraucht hätte. »Wir sind also weiterhin auf Spenden angewiesen«, sagte Kassierin Gisela Bondes. Die freute sich aber über die große Solidarität vonseiten vieler Institutionen und Bürger. Erhebliche Spenden kamen aus der Schweiz, vom Eine-Welt-Laden Laufen, vom Andreas-Flohmarkt, dem Katholischen Frauenbund Unterstein und dem Gymnasium Berch­tes­gaden. Auch der Katholische Frauenbund Marktschellenberg, die Gruppe Tee-nach-Sieben und der Familienkreis Ramsau unterstützten den Verein großzügig. Und beim Benefizabend der Volksmusikgruppen im Gasthof »Unterstein« sowie beim Vortragsabend im Pfarrheim Unterstein kam einiges an Spenden zusammen.

Dass die finanziellen Verhältnisse im Verein geordnet sind, war dem Kassenbericht von Gisela Bondes zu entnehmen. Nicht zuletzt die Kassenprüfer Dorothee Schiegnitz und Max Seidl bestätigten, dass alles korrekt ist. So war die einstimmige Entlastung von 1. Vorsitzendem Peter Bondes, 2. Vorsitzendem Simon Wagner und Kassierin Gisela Bondes nur noch Formsache.

Ulli Kastner